Dieser Artikel bietet wichtige Richtlinien für optimale Bild- und Tonqualität sowie Untertitelung in Digital Cinema Packages (DCP).
Mai 26, 2024
Ein Digital Cinema Package (DCP) setzt den Standard für die höchste Bild- und Tonqualität im digitalen Kino. Im Vergleich zu Verbraucherstandards wie DVD oder Blu-ray bietet ein DCP eine überlegene Qualität. Dieser Blogbeitrag hebt die technischen Aspekte hervor und gibt Empfehlungen für die optimale Erstellung eines DCP.
Ein DCP bietet außergewöhnliche Farb- und Kontrasttiefe. Mit einer Standardauflösung von normalerweise 2K, obwohl auch 4K möglich ist, liefert das DCP bemerkenswerte Bildqualität. Die Farbtiefe von 12 Bit pro Farbkanal ermöglicht 4096 Kontraststufen und Milliarden von Farben. Diese Tiefe und der erweiterte Farbraum sorgen für herausragende visuelle Erlebnisse, die durch hochwertige digitale Kinoprojektoren vollständig zur Geltung kommen. Die Bildinformationen werden in den XYZ-Farbraum kopiert, wobei das Quellmaterial entweder im Rec.709- oder im Rec.2020 (HDR)-Farbraum vorliegt.
Die Wahl des richtigen Seitenverhältnisses ist entscheidend für die optimale Projektion im Kino. Die häufigsten Seitenverhältnisse für DCPs sind:
Bei der Auswahl des Seitenverhältnisses sollte beachtet werden, dass nicht alle Kinos die gleiche Bildschirmkonfiguration haben. FLAT- und SCOPE-Seitenverhältnisse dominieren die moderne Kinolandschaft. Ein falsches Seitenverhältnis kann zu unerwünschten Effekten wie Letterboxing oder Pillarboxing führen, wodurch der sichtbare Bildbereich reduziert wird.
Auf der Tonseite sind im Standard-DCP bis zu 16 Audiokanäle möglich. Das am häufigsten verwendete Format ist Dolby 5.1. Fortschrittliche Technologien wie Barco Auro 3D (11.1 Sound) und Dolby Atmos (61.3 Sound) bieten erweiterte Möglichkeiten und ein intensiveres Kinoerlebnis.
Während Stereomixe technisch in einem DCP möglich sind, verursachen sie oft Probleme in Kinos. Es wird empfohlen, mindestens einen 3.0-Mix (drei Kanäle: links, rechts und Mitte) oder idealerweise einen 5.1-Mix zu verwenden. Der Grund ist, dass Stereoton (2.0) in Kinos normalerweise nur über die äußeren Frontlautsprecher des Surround-Systems abgespielt wird. Dies erzeugt eine “Lücke” in der Mitte des Raums und beeinträchtigt die Sprachverständlichkeit, da die mittleren Frontlautsprecher nicht verwendet werden. Auch Phasenauslöschungen und andere unerwünschte Nebeneffekte können auftreten.
Um diese Probleme zu vermeiden, ist es ratsam, ein Tonstudio zu beauftragen, einen Original-3.0- oder 5.1-Mix auf Basis von Stems zu erstellen oder einen kostengünstigen Upmix von Stereo auf 5.1 oder 3.0 durchzuführen.
Die Integration von Untertiteln in ein DCP hängt von der Bildrate des Quellmaterials ab. Bei Quellmaterial mit 24 FPS können Untertitel in einem Interop-DCP hinzugefügt werden. Wenn das Quellmaterial 25 FPS oder mehr beträgt, wird empfohlen, die Untertitel vor der Erstellung des DCP in das Bild einzubrennen, da hinzufügbare Untertitel bei 25 FPS auf einigen Kinoprojektoren nicht abgespielt werden können.
Untertitel im XML-Format werden entweder mit der Standardschrift auf dem Wiedergabegerät angezeigt oder eine Schriftart kann in die resultierende MXF-Datei eingebettet werden. Für nicht-lateinische Sprachen und Zeichensätze kann dies jedoch zu großen MXF-Dateien und Latenzzeiten beim Lesen der Datei im Player führen. Bei komplexen Untertiteln ist es immer ratsam, diese in das Bild einzubrennen.
Wenn eine Bildratenkonvertierung nicht möglich oder erwünscht ist, können die Untertitel auch eingebrannt werden. Dies führt jedoch zu höheren Masteringkosten, da mehrere Versionen des Films bearbeitet und überprüft werden müssen.
Für die Erstellung eines DCP ist es ratsam, die spezifischen technischen Anforderungen und Empfehlungen für Bild und Ton sowie Untertitel zu berücksichtigen, um eine optimale Wiedergabe im Kino zu gewährleisten. Ein sorgfältig erstelltes DCP bietet den Zuschauern das bestmögliche Kinoerlebnis und stellt sicher, dass die künstlerische Vision des Films vollständig zur Geltung kommt.